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Kino

Premiere Austria mit Porno-Angebot

Die DLM hat im Dezember den Weg für pornografische Filme bei Premiere frei gemacht. In Österreich ist man weiter: Hier hat der Pay-Sender sein "Blue Movie"-Angebot schon gestartet.

gun12.01.2004 10:49
Thomas Mischek
Thomas Mischek

Die Telemediendienst GmbH, eine in Wien angesiedelte 100-prozentige Tochter von Premiere Austria mit Privat-TV-Lizenz, hat ein 24-Stunden-Programm etabliert, das durch eine aufladbare Smartcard abgerufen werden kann. Die Ausstrahlung erfolgt über den Astra-Satelliten H1 und soll, so der Telemediendienst-Chef und Geschäftsführer von Premiere Österreich, Thomas Mischek, in näherer Zukunft auf ganz Europa ausgedehnt werden. Möglich wurde der frühe Start in Österreich durch die Wahrung der Jugendschutzbestimmungen und die vorherrschende Judikatur, deren Auslegungspraxis der Produktmanager von "Blue Movie", Florian Moritz, als "totes Recht" bezeichnet. Zwar bestünden sanktionierende gesetzliche Bestimmungen in Österreich, die jedoch nicht mehr angewandt würden. Zudem hat die Kommunikationsbehörde Austria (KommAustria), die zur Rundfunkregulierung eingerichtet wurde, eine Erkenntnis erlassen, derzufolge das Angebot eines derartigen Services möglich ist. Zur Frage, warum für die GmbH der Begriff "Telemediendienst" gewählt wurde, meint Moritz: "Das Geschäftsmodell Telemediendienst schafft eine,Punkt zu Punkt'-Verbindung für eine geschlossene Benutzergruppe. Es handelt sich hierbei um eine individuelle Abrufmöglichkeit, die nicht nach dem Gießkannenprinzip des klassischen Broadcastings funktioniert und daher auch nicht dessen Massenwirksamkeit in sich birgt. Aus diesem Grund haben wir diese Unterscheidung gewählt." Der Telemediendienst verbindet also Elemente des Internet mit denen des Fernsehens. "Der Konsument", so Geschäftsführer Mischek, "wählt aus, was er sehen möchte, und zahlt nur für in Anspruch genommene Leistung." Durch die Smartcard ist eine geschlossene Benutzergruppe gewährleistet. Mischek legt Wert darauf, dass man ein ausgeklügeltes System zum Jugendschutz entwickelt hat. Eine Ausweiskopie muss vorgelegt werden, weitere Stufen sind die Smartcard-Nummer, eine Geheimzahl und ein PIN-Code am Receiver. "Damit heben wir uns deutlich von anderen Anbietern in Europa ab", betont Mischek. Bis Jahresende soll "Blue Movie", das im Frühjahr auch in Deutschland startet, nach den Zielsetzungen von Mischek europaweit 150.000 Konsumenten erreichen. Weitere "innovative Services" sind in Planung, über Details hüllt man sich allerdings noch in Schweigen.

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