RTL-Quotenhit beschäftigt Medienwächter
Die Gemeinsame Stelle für Programm, Werbung und Medienkompetenz der Landesmedienanstalten wird sich in ihrer Sitzung am 11. Februar mit dem neuen RTL-Quotenhit "Ich bin ein Star - holt mich hier raus" beschäftigen.
Die Gemeinsame Stelle für Programm, Werbung und Medienkompetenz der Landesmedienanstalten wird sich in ihrer Sitzung am 11. Februar mit dem neuen RTL-Quotenhit "Ich bin ein Star - holt mich hier raus" beschäftigen. Einem Bericht der Nachrichtenagentur AP zufolge wolle man klären, ob die dort gestellten Aufgaben gegen die Menschenwürde verstoßen. Bei "Ich bin ein Star - holt mich hier raus" stellen sich derzeit noch neun Prominente den Herausforderungen des australischen Dschungels. Im Rahmen der so genannten "Dschungelprüfungen" musste beispielsweise "DSDS"-Teilnehmer Daniel Küblböck seinen Kopf drei Minuten lang in ein mit Goldfischen, Aalen und Wasserspinnen gefülltes Aquarium stecken oder gut eine Minute in einer Kiste mit 30.000 Kakerlaken verbringen. Wie Peter Widlok, Pressesprecher der Gemeinsamen Stelle Programm, Werbung und Medienkompetenz, gegenüber AP sagte, sei er skeptisch, ob eine Beanstandung begründet wäre. Schließlich könnten die Teilnehmer die "Dschungelprüfungen" jederzeit beenden. Heftige Kritik erntete das Format vom Generaldirektor des Europäischen Medieninstituts, Jo Groebel. In seinen Augen seien das "Methoden, die an Foltermethoden erinnern". Außerdem sei es Erpressung, dass die Kandidaten für den Fall, dass die "Dschungelprüfung" verweigert würde, nichts zu essen bekämen. So gehe man einfach nicht mit Menschen um. Bereits in ihrer morgigen Sitzung will sich die Niedersächsische Landesmedienanstalt für privaten Rundfunk (NLM) nach Informationen der Nachrichtenagentur ddp mit der Sendung beschäftigen. Nach Auskunft einer Sprecherin liegen möglicherweise eine Verletzung der Persönlichkeitsrechte und der Menschenwürde vor.