Türkei: "Gegen die Wand" kontrovers diskutiert
Der Berlinale-Gewinner "Gegen die Wand" feierte am Wochenende auch in Istanbul Premiere. Schon vor Start löste er in der Türkei jedoch heftige Kontroversen aus.
Der in Deutschland mit einem sensationellen Kopienschnitt gestartete Berlinale-Gewinner "Gegen die Wand" feierte am Wochenende auch in der Türkei Premiere. Regisseur Fatih Akin und Hauptdarstellerin Sibel Kekilli wohnten der Premiere in Istanbul bei. Im Zuge der "Bild"-Kampagne gegen Sibel Kekilli löste der Film schon im Vorfeld heftige Kontroversen in der Türkei aus. Boulevardblätter hatten die Enthüllungen über Kekillis Pornofilm-Rollen aufgegriffen. Auch inhaltlich stößt der Film über eine junge Deutschtürkin, die aus den Konventionen ausbricht, in konservative Kreisen erwartungsgemäß auf Proteste. "Die Welt" berichtet sogar von Boykottaufrufen konservativ-islamistischer Medien und Verbände. In Schutz nimmt den Film dagegen u.a. der türkische Kulturminister Erkan Mumcu. Ministerpräsident Recet Tayyip Erdogan hatte Fatih Akin schon im Anschluss an die Berlinale zu seinem Goldenen Bären gratuliert.