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Angesichts der scheinbar unaufhaltsamen weltweiten Konsolidierung bei Start-Ups und Wachstumsunternehmen und dem fortwährenden freien Fall der Technologie-
börsen drängt sich die Frage auf, ob Venture-Capital-Gesellschaften (VCs) grundsätzlich in junge Medienunternehmen investieren sollten.

Risikokapital als Wachstumschance

Die Antwort lautet eindeutig: Ja. Denn für den professionellen Investor gilt weiterhin, dass es eine originären Aufgabe von Risikokapitalgesellschaften ist, in einem bewegten Umfeld die Balance zwischen Chancen und Risiken zu halten. Schließlich handelt es sich beim VC-Geschäft nicht um ein modisches Intermezzo der Investmentbranche, sondern um ein dauerhaftes strukturelles Element der Unternehmensfinanzierung und Beschleunigung von Wachstum - das gilt auch für Unternehmen aus dem Medienumfeld.
Die Finanzierung von Unternehmen durch Venture Capital in der Medienbranche ist zwar nicht unüblich, aber längst nicht so verbreitet, wie zum Beispiel in der IT- und
Telekommunikations-industrie. In Deutschland gibt es nur wenige VC- bzw. Private-Equity-Gesellschaften, die in die Film- und Medienbranche investieren. Die Finanzierung einzelner Projekte durch große Fondsgesellschaften ist hier nicht gemeint. Echtes Risikokapital, das in der Frühphase investiert wird, oder Beteiligungskapital für reifere Unternehmen (Private Equity) fließt in nachhaltige Geschäftskonzepte. Konkret heißt das: VC-Fonds investieren in Kapitalgesellschaften und nicht in einzelne Film- und Medienprojekte. Dabei ist die Zusammenarbeit zwischen Medienunternehmen und VC in der Regel auf zwei bis fünf Jahre angelegt.

Ziel eines solchen Investments ist immer, den Unternehmenswert zu steigern, Gründer und VC ziehen da an einem Strang. Deshalb stehen umsichtige VC-Finanzierer ihren Portfolio-Unternehmen auch mit Rat und Tat zur Seite. Die Unternehmer erhalten von erfahrenen Investment-Managern Anregungen und - wenn nötig - Hilfe bei der strategischen Entwicklung des Unternehmens oder der Partnersuche. Allerdings setzt dies voraus, dass es im Gründerteam bzw. im Management Persönlichkeiten gibt, die unternehmerisch denken und handeln. VC- oder Private-Equity-Gesellschaften achten deshalb darauf, dass bei Investitionen in der Medienbranche neben den kreativen Köpfen von Anfang an auch branchenerfahrene Manager das Team komplettieren.

Im Portfolio des Berlin Capital Fund steht die X Verleih AG für diese Synthese aus Kreativität und Management-Expertise: X Verleih hat sich in seinem Business-Modell klar auf die Vermarktung qualitativ hochwertiger Filme spezialisiert.

Erfolgsduo: Konzept und Management

Einige der kreativsten Köpfe des deutschen Filmbusiness haben hier ihren Vertriebsarm aufgebaut. Dieses Zusammenspiel aus Filmschaffenden und betriebswirtschaftlich Agierenden hat nicht nur die Investmentmanager des Berlin Capital Fund überzeugt: [X Verleih](/company/x-verleih-ag) kann seit kurzem die Zugkraft des Majors Warner Bros. bei der Vermarktung seiner Produktionen nutzen. Mit Warner besteht ein umfassendes Kooperationsabkommen, das zugleich für X Verleih die Unabhängigkeit der Programmierung gewährleistet.

Vielfältige Investitionsmöglichkeiten

Neben den Anforderungen an Unternehmensaufbau und Gründungsteam in der VC-Branche gibt es auch die Tendenz, sehr gezielt in ausgewählte Segmente zu investieren. Qualitätsorientierte VC-Gesellschaften beschäftigen dazu Investmentmanager, die über spezifisches Branchen-Know-how verfügen. Dies sind vor allem genaue Kenntnisse und professionelle Erfahrungen aus der Informationstechnologie, der Biotechnologie oder eben auch der Medienwirtschaft. Dieser Einblick in die jeweilige Branche ermöglicht es den Investmentmanagern, frühzeitig zukunftsträchtige Segmente zu identifizieren und den Beteiligungsprozess zu optimieren.

In der Medienbranche sind derzeit vor allem Unternehmenskonzepte gesucht, die das Potenzial besitzen, eine Brücke zwischen der klassischen Film- und Fernsehbranche und New Media zu schlagen. Diese intermediären Ansätze sollen dringend notwendige Antworten darauf geben, wie die Verschmelzung von klassischer audiovisueller Produktion mit der digitalen Welt geschaffen werden kann. Schließlich wird die Digitalisierung unserer gesamten Medien-Umwelt nicht zuletzt im Zuge der Verbreitung der Breitbandtechnologien stetig zunehmen. Und die künftigen digitalen Anwendungen werden Content benötigen. Für Wagniskapitalfinanzierer sind deshalb Unternehmen interessant, die in der Produktion und Distribution von attraktiven Inhalten innovativ agieren und neue Maßstäbe setzen.

Die großen audiovisuellen Medienunternehmen wie [RTL](/company/rtl-group) oder die [KirchGruppe](/company/taurusholding-gmbh-und-co-kg) haben diese Tendenz bereits klar erkannt. Die Gründung von RTL New Media oder die aktuelle Zusammenführung des Multimedia-Engagements der Kirch-Gruppe zur [Kirch Intermedia GmbH](/company/prosiebensat1-digital) stehen für strategische Investitionen in diese neuen Geschäftsfelder. Auch wenn sich die Multis mit ihrer ganzen Erfahrung und Marktmacht Content-orientierter Projek-te annehmen, bleibt genug Platz für die kleinen, innovativen Unternehmen. Mit Hilfe einer Eigenkapitalfinanzierung werden die Erfolg versprechenden Medien-Start-Ups dann in die Lage versetzt, ihre Geschäftsmodelle zu entwickeln und ihre Produkte bzw. Dienstleistungen in den Markt zu bringen. Die solide Ausstattung mit Eigenkapital stärkt die Position eines Medienunternehmens gegenüber Wettbewerbern, Banken, öffentlichen Fördereinrichtungen oder Kunden und Lieferanten. Sie schafft darüber hinaus Spielräume für unabhängige, unternehmerische und kreative Entscheidungen.

Berlin Capital Fund als VC-Partner

Eine der wenigen deutschen Venture-Capital-Gesellschaften, die in Medienprojekte investiert, ist der Berlin Capital Fund und seine auf Frühphasen-Finanzierung spezialisierte Tochtergesellschaft, die Berlin Seed Capital Fund. Beide Gesellschaften bilden ein Team und können Investments über den gesamten Wachstumszyklus - von der Seed-Phase bis zum Börsengang - betreuen. Investiert wird in die Branchen Medien/Handel/Dienstleistungen, IT- und Telekommunikation sowie Life Sciences/Nanotechnologie. Das anhaltende Wachstum und die Professionalisierung der deutschen Medienbranche in den vergangenen Jahren veranlasst den Berlin Capital Fund dazu, die Investitionen in den Medienbereich künftig noch zu verstärken.