ZDF-Doku über antike Metropolen: Karthago made in Kanada
Die vier bedeutendsten Städte der Antike stehen im Mittelpunkt von "Metropolis - Die Macht der Städte". Die Münchner Tangram Christian Bauer Filmproduktion produziert die vierteilige TV-Dokumentation im Auftrag des ZDF.
Blutige Schlachten, sagenhaften Reichtum und herrschaftliche Bauten verbindet man mit Athen, Alexandria, Karthago und Rom. Alle vier Städte erlebten eine Blütezeit, in der sie als machtpolitische Zentren die Welt der Antike prägten. Tangram will in seiner vierteiligen TV-Dokumentation "Metropolis" den damaligen Alltag beleuchten: "Wir wollen zeigen, wie die Menschen vor etwa 2000 Jahren in diesen großen Metropolen gelebt haben", beschreibt Herstellungsleiterin Dagmar Biller die Kernidee. Von der Wohnsituation über das tägliche Verkehrschaos bis zur Abwasserentsorgung reicht das Themenspektrum. Bereits im vergangenen Jahr wurde unter Regie von Hannes Schuler und Manfred Baur in Tunesien, Ägypten, Italien und Griechenland gedreht. Den roten Faden der jeweils 42 Minuten langen Filme bilden eingefügte kurze Geschichten. Pro Stadt wurde dabei jeweils ein zehn Minuten langer Kurzfilm mit dem dokumentarischen Material verwoben. Die Dreharbeiten zu diesen Spielszenen fanden im Januar und Februar in Montreal statt. Insgesamt 600 Kilogramm Kostüme mussten eigens um der historischen Korrektheit willen aus Rom und Berlin eingeflogen werden. Viele Einstellungen wurden vor Bluescreen gedreht. Derzeit werden von der Effektschmiede paul:bewegt die Hintergründe eingefügt und historische Stadtansichten digital erschaffen. Ausschlaggebend für die Wahl der Studios in Montreal war die Beteiligung des kanadischen Koproduzenten Pixcom. Erschien es zunächst "verrückt", Karthago nach Kanada zu verlegen, wurden bald ungeahnte Vorteile sichtbar: Die multikulturelle Gesellschaft bot ein "ideales Reservoir an interessanten Gesichtern", erklärt Tangram-Geschäftsführer Christian Bauer.