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Kino

Zieglerfilm mit "Der zehnte Sommer"

Der Kinderfilm boomt. Mit "Der zehnte Sommer" realisierte Zieglerfilm Köln einen fröhlichen Film, der als einziger deutscher Beitrag beim Berlinale-Kinderfilmfest gezeigt wird.

nr06.02.2003 10:12
"Sommer"-Darsteller Martin Stührk
"Sommer"-Darsteller Martin Stührk

Eine Kleinstadt am Niederrhein im Sommer 1960: Kalli Spielplatz erlebt den Sommer nach seinem neunten Geburtstag als eine Zeit voller Entdeckungen und Geheimnisse. Zeitlos und universell ist die Geschichte um Freundschaft und Toleranz, die Regisseur Jörg Grünler ("Krücke") nach dem hoch gelobten Roman von Dieter Bongartz verfilmte. Aus der Sicht des aufgeweckten Jungen wird der Moment reflektiert, an dem die Kindheit ihre Unschuld verliert, an Verboten rüttelt und Grenzen überwindet. Dass dies in den muffigen sechziger Jahren spielt, macht die Geschichte indes noch intensiver. Gerade die Eigenständigkeit der Erwachsenenrollen war es, die es der Produzentin Elke Ried leicht machten, für ihr Projekt renommierte Schauspieler zu gewinnen. Kai Wiesinger war bei diesem Buch von dem Facettenreichtum begeistert, mit der die keineswegs heile Welt der Familie dargestellt wird. Mit dem Fernsehstar Katharina Böhm und dem "Ungarn-Export" Erika Marozsán ("Gloomy Sunday", "Der Templer") sind auch die beiden anderen Hauptrollen hochkarätig besetzt. Viel Mühe hat man sich beim Cast der Kinder gegeben. Die Hauptrolle spielt der zwölfjährige Martin Stührk, der schon bei Zoltan Spirandellis Komödie "Ein ganzer Kerl für Mama" spielte. Gedreht wurde im niederrheinischen Dülken. Viel Spielraum erlaubte das für einen historischen Film knapp bemessene Budget von 2,7 Mio. Euro auch nicht. Mit 1,3 Mio. steuerte die Filmstiftung NRW den Löwenanteil bei, mit 250.000 Euro war das BKM beteiligt, die Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg gab 125.000, das Kuratorium junger deutscher Film 50.000 Euro. Mit 280.000 Euro aus Referenzmitteln der FFA beteiligte sich Zieglerfilm Berlin an den Kosten. Den Rest betritt die Kölner Produktionsfirma aus Eigenmitteln. Vorab verzichtete man auf eine Fernsehbeteiligung, umso froher ist Produzentin Elke Ried nun, dass der fertige Film auf große Resonanz trifft. Die Verhandlungen über die Fernsehrechte und eine Kinoauswertung sind im vollen Gange und dürf-ten spätestens nach Berlin ihren Abschluss finden.

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