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Zum Geburtstag des ZDF: 50 Jahre jung

Als das ZDF am 1. April 1963 auf Sendung ging, war die Fernsehlandschaft ausgesprochen überschaubar. Das Programm konnte sich auf Anhieb neben der ARD etablieren, weil es keine weiteren Sender gab. Pünktlich zum Geburtstag ist das "Zweite" Erster.

tpg28.03.2013 14:41
Geburtsstunde des ZDF: Mit einer Fernsehansprache startete Gründungsintendant Karl Holzamer am 1. April 1963 das bundesweite Fernsehprogramm des ZDF
Geburtsstunde des ZDF: Mit einer Fernsehansprache startete Gründungsintendant Karl Holzamer am 1. April 1963 das bundesweite Fernsehprogramm des ZDF

Gründungsintendant des Zweiten Deutschen Fernsehens war der Mainzer Philosophieprofessor Karl Holzamer, der das vergleichsweise junge Medium ähnlich wie sein Kollege Adolf Grimme (Generaldirektor des Nordwestdeutschen Rundfunks) als Instrument der Bildung betrachtete. Konrad Adenauer dagegen hätte das Programm lieber als Instrument der Politik eingesetzt. Gemeinsam mit Zeitungsverlagen und Wirtschaftsunternehmen hatte der Bundeskanzler wenige Jahre zuvor vergeblich versucht, als Gegengewicht zum vermeintlichen "Rotfunk" mancher ARD-Sender die Freies Fernsehen GmbH und damit einen neuen Sender mit eher konservativer Ausrichtung ins Leben zu rufen. Erst das Bundesverfassungsgericht machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Kompromisslösung war schließlich das ZDF als Anstalt des öffentlichen Rechts, die gemeinsam von allen Bundesländern getragen wird. Gesendet wurde aus dem hessischen Eschborn. "Telesibirsk" nannten die ZDF-Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz: Das erste Sendezentrum des ZDF wurde auf dem Gelände eines ursprünglichen Bauernhofs errichtet. Die Regie saß im Kuhstall, die Aufzeichnungsgeräte standen im Schweinestall. Weil man das Gebäude bei schlechtem Wetter unmöglich trockenen Fußes erreichen konnte, bekamen die Angestellten 100 Mark Schmutzzulage im Monat. Laut Dieter Kürten (77), der als langjähriger Moderator des "Aktuellen Sportstudios" nie für einen anderen Sender gearbeitet hat, hatte die Einrichtung den "Charme eines Militärcamps". Der 1995 verstorbene Wim Thoelke ("Drei mal neun", Der große Preis")...

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