Das 20. Abenteuer von James Bond beginnt
In den Pinewood Studios bei London fiel am 14. Januar die erste Klappe für den 20., bislang noch unbetitelten Bond-Film. Das Jubiläumsabenteuer unter der Regie von Lee Tamahori wird den vorangegangenen 007-Filmen in puncto Aufwand in nichts nachstehen und sollte für den Kinokampf mit den Winter-Events "Harry Potter 2" und "Herr der Ringe 2" gerüstet sein.
Nach "Goldeneye", "Der Morgen stirbt nie" und "Die Welt ist nicht genug" steht Pierce Brosnan zum vierten Mal in der Rolle des britischen Superagenten vor der Kamera. Mit der Erklärung, dass er jederzeit auch noch für einen fünften Bond bereit wäre, nahm der Ire vorerst allen Spekulationen über mögliche Nachfolger den Wind aus den Segeln. Weder Robbie Williams noch Will Smith werden also in den nächsten Jahren in den Geheimdienst ihrer Majestät treten. "Ein Amerikaner wie Smith käme sowieso nicht in Frage", so Produzent Michael G. Wilson, "denn wir werden auch künftig nicht mit der Tradition brechen, die Rolle mit einem Schauspieler aus Großbritannien zu besetzen." Tradition wird bei "Bond 20" ohnehin groß geschrieben, denn wenn der Film Ende November in die Kinos kommen wird, kann der Doppelnullagent ein doppeltes Jubiläum feiern: 1962 eroberte Sean Connery als erster Bond in "Dr. No" die Leinwand, und 40 Jahre später wird das 20. Spionagespektakel präsentiert. Das war wohl einer der Gründe, weshalb man nach "Die Welt ist nicht genug" eine dreijährige Pause einlegte. Dazu kommt, dass man sich mehr Zeit für die Entwicklung neuer Ideen geben wollte. Diese Kreativitätspause scheint sich bezahlt zu machen, wie ein kurzer Blick auf das Set beweist. Im Büro von Produktionsdesigner Peter Lamont ("Titanic") hängen Skizzen von Bauten und Gadgets, darunter ein futuristisch wirkender Panzer, die Gewaltiges versprechen. Eine Skizze schildert eine Hovercraft-Verfolgungsjagd für die berühmte Eröffnungssequenz, die bereits auf Hawaii gedreht wurde. Auf der anderen Seite hängen Zeichnungen einer gläsernen Riesenkuppel und darüber die Kennzeichnung "Diamond Mine" sowie Details eines Eispalasts, an dem in der 007-Halle schon fleißig gebaut wird. Wie sich das alles in der Story zusammenfügt, wird natürlich noch nicht verraten. Fest steht nur, dass 007 diesmal auf einen Schurken namens Gustav Graves (gespielt von Toby Stephens, der in "Space Cowboys" den jugendlichen Clint Eastwood spielte) trifft, der einen Krieg anzettelt. Nach mehreren Konfrontationen in der entmilitarisierten Zone zwischen Nord- und Südkorea, in Hongkong, Kuba und London erreicht Bond Island, wo sich Graves einen Eispalast bauen ließ und über seine Superwaffe wacht. Diese Entwürfe lassen die Vermutung zu, dass zum Jubiläum ein extrem aufwändiges Hightech-Abenteuer in der Machart von "Der Spion, der mich liebte" und "Moonraker" entstehen soll.