Der WDR als Förderer des Filmnachwuchses
Mit den beiden Produktionslabeln "Six Pack" und "Radikal digital" sowie bei besonderen Einzelprojekten unterstützt die Fernsehfilmredaktion des WDR junge Regisseure bei ihrem Debütfilm. Sendeplätze bieten die Schiene "Avanti Debütanti" im WDR Fernsehen und die ARD-Reihe "Debüt im Ersten".
"Lass die Älteren doch diskutieren, wir machen", schildert Redaktionsleiter Gebhard Henke eine Aufbruchstimmung unter jüngeren Regisseuren, die er in neuester Zeit wahrgenommen hat. "Die Arbeit mit dieser Generation von Filmemachern ist teamorientierter und professioneller. Sie sind gesprächsbereiter als früher", bestätigt Redakteurin Andrea Hanke, die inzwischen überwiegend für die Erstlingsfilme und die Serie "Die Anrheiner" zuständig ist. Ihr Label "Six Pack" wurde zunächst von Martin Wiebel und Heike Hempel geprägt. Debütfilme, die in dieser Reihe produziert werden, sollen sich "humorvoll und menschlich mit den Problemen der Zeit befassen". Sie erhalten als Festbudget vom WDR 400.000 Euro und von der Filmstiftung NRW nochmals die gleiche Summe. Die Reihe sei zwar auf NRW bezogen, "wir würden aber auch niemanden - etwa aus Berlin - von der Bettkante stoßen, wenn er ein gutes Projekt vorstellt", meint Henke. Für alle "Six Pack"-Projekte ist eine Kino-Auswertung auch vom Sender "sehr erwünscht, aber es ist auch nicht dramatisch, wenn sich kein Verleih finden sollte", so Hanke. Sie möchte möglichst früh in die Projekte einsteigen und schon in der Stoffentwicklung Einfluss nehmen: "Das niedrige Budget zwingt oft zur Begrenzung auf die kleinere Form, und das kann einen Stoff sehr positiv verdichten. Wenn ich deshalb beispielsweise die Zahl von Drehorten oder Schauspielern beschneide, muss ein sehr großes Vertrauensverhältnis da sein." Ihre Erfahrung sei, dass die jungen Filmemacher den intensiven Kontakt und einen Widerpart zum "Abarbeiten" suchten. Hanke besucht regelmäßig die Hochschul-Screenings und lernt dabei zahlreiche Absolventen kennen, die ihr ihre Ideen vorstellen.