Blickpunkt:Film

Kino

Mit einem scharfen Kommentar hat der [Verband der Agenturen (VdA)](/company/vda-verband-der-agenturen-fuer-film-fernsehen-und-theater) auf die am Wochenende bekanntgewordenen Details zu der von Kulturstaatsminister [Wolfram Weimer](/person/dr-wolfram-weimer) präferierten „Selbstverpflichtung“ von Sendern und Streamern reagiert. VdA-Vorstand [Ulrich Meinhard](/person/ulrich-meinhard) spricht von „Milliarden ohne Garantie“ und warnt, die vorgestellte Lösung setze „die Zukunft kreativer Berufe aufs Spiel“.

„Die nun präsentierte Lösung nimmt für sich in Anspruch, Investitionen in Milliardenhöhe auszulösen, bleibt aber ohne jede rechtliche Verbindlichkeit und gefährdet damit aus Sicht des VdA den Film und Produktionsstandort Deutschland sowie insbesondere die kreative Infrastruktur und künstlerische Beschäftigungssituation unserer Klientinnen und Klienten. Die aktuelle Ankündigung erzeugt lediglich den Eindruck eines großen Impulses, ohne tatsächlich verbindliche Mittel zu sichern“, heißt es seitens des Verbandes.

Besonders kritisch sieht der VdA die inhaltliche Unschärfe der geplanten Investitionen. Es sei unklar, ob die Gelder in neue fiktionale Stoffe, kreative Entwicklung oder lediglich in Lizenzen fließen. „Damit fehlt jegliche Planungssicherheit“, heißt es in dem Kommentar. Und weiter: „Ohne verbindliche Regeln werden globale Anbieter weiterhin dort investieren, wo Steuer und Kostenstrukturen am günstigsten sind. Das bedeutet: Die deutsche Film- und Serienproduktion wird weiter ins Ausland verlagert, inländische Wertschöpfung geht verloren.“

Hierzu sei ergänzend angemerkt, dass eine gesetzliche Lösung nicht direkt zu Investitionen im Inland verpflichten kann, dieser Punkt ist völlig unstrittig. Richtig ist allerdings, dass eine Sprachquote durchaus möglich wäre und diese auch einen zumindest gewissen Steuereffekt entfalten könnte. Wenn der VdA überdies beklagt, dass „Rechte an deutschen Inhalten dauerhaft den Besitzer zu wechseln“ drohen, zielt er vermutlich auf den Rechterückbehalt ab: Dieser soll auch im Fall einer Selbstverpflichtung geregelt werden – als Fördervoraussetzung bei der Anreizförderung. Was Vor- wie Nachteile gleichermaßen bieten könnte.

Der VdA fordert die Beteiligten auf, die Verhandlungen nicht als abgeschlossen zu betrachten: „Deutschland braucht ein verlässliches, modernes und international konkurrenzfähiges System der Investitionspflicht für audiovisuelle Inhalte. Es braucht klare Regeln für Transparenz, Nachvollziehbarkeit und echte Wertschöpfung im Inland. Nur so kann die deutsche Agentur und Produktionslandschaft überleben und eine düstere Zukunft abwenden, in der der Standort nachhaltig geschwächt wird und kulturelle Vielfalt verloren geht.“

VdA sieht Gefährdung des Standorts