Blickpunkt:Film

Kino

Hier lesen Sie unsere Favoriten aus dem vielseitigen Programm des [Filmfest Münchens](/company/filmfest-muenchen). Wir haben versucht, keinen Titel doppelt zu nennen!

**[Ulrich Höcherl](/person/ulrich-hoecherl)**
Herausgeber und Chefredakteur

![Aus "Nouvelle Vague" (Credit: Jean Louis Fernandez)](https://s3.eu-central-1.amazonaws.com/zone.busch.store.image/3bf9a2fe-8ebc-4e83-9297-88b6e60957c5.jpg)

**„[Nouvelle Vague](/movie/nouvelle-vague_a)“**

In [Cannes](/company/festival-de-cannes) schwärmten alle von [Richard Linklaters ](/person/richard-linklater)Hommage ans Filmemachen und die neue Welle des französischen Films zu Beginn der 60er Jahre am Beispiel von [Jean-Luc Godards](/person/jean-luc-godard) „[Außer Atem](/movie/ausser-atem)“. Dieser Film ist für mich ein absolutes Muss.

**„Urchin“**

[Harris Dickinson](/person/harris-dickinson), mit „[Triangle of Sadness](/movie/triangle-of-sadness)“ zum Star vor der Kamera geworden, gibt hier sein Debüt als Autorenfilmer. Ein junger Nichtsnutz versucht dem Kreislauf aus Drogensucht und Obdachlosigkeit zu entkommen. Auch dieser Film erhielt in Cannes höchstes Lob, und ich bin sehr gespannt darauf.

**„The Klimperclown“**

Der großartige Musiker und Entertainer [Helge Schneider](/person/helge-schneider) hat mit [Sandro Giampietro](/person/sandro-giampietro) eine filmische Autobiographie produziert, eine augenzwinkernde Mischung aus Mockumentary und hintergründiger Erinnerung an ein bewegtes (Künstler-)Leben. Für mich der Geheimtipp des Festivals.

**Susanne von Kessel-Doelle**
Chefredakteurin

![Aus "#SchwarzeSchafe" (Credit: Port au Prince)](https://s3.eu-central-1.amazonaws.com/zone.busch.store.image/c95b35e1-a55f-4e1f-b1d3-286f1de7d25d.jpg)

**„[#SchwarzeSchafe](/movie/schwarzeschafe)“**

„#SchwarzeSchafe“ ist Berliner Sommertheater auf Speed – [Oliver Rihs’](/person/oliver-rihs) kluge Chaos-Komödie voller Klima-Clans, Krabben und Kapitalismuskritik. Wild, unabhängig produziert und garantiert förderfrei. Ein echtes Ausrufezeichen im Neuen Deutschen Kino.

**„[Der Salzpfad](/movie/the-salt-path)“**

[Gillian Anderson](/person/gillian-anderson) brilliert in „Der Salzpfad“ als wandernde Heldin zwischen Verlust und Selbstfindung. Sensibel inszeniertes Debüt von [Marianne Elliott](/person/marianne-elliott) – Literaturadaption mit Tiefgang, Naturpoesie und cineastischer Würde. Ein echtes CineMerit-Highlight.

**„[The Ballad of the Wallis Islands](/movie/the-ballad-of-wallis-island)“**

[Carey Mulligan](/person/carey-mulligan) und [Tom Basden](/person/tom-basden) brillieren in „The Ballad of the Wallis Islands“ als zerstrittenes Indie-Duo auf Reunion-Kurs – eine smarte, bittersüße Komödie über Nostalgie, Eitelkeit und zweite Chancen. Pflichttermin für Festival- wie Arthouse-Kinos.

**[Marga Boehle](/person/marga-boehle)**
Chefin vom Dienst

**„[Stiller](/movie/stiller_5)“**

Eine spannende literarische Adaption mit eigener Handschrift kommt von [Stefan Haupt](/person/stefan-haupt). Der Schweizer Regisseur, der sich schon mit „[Zwingli](/movie/zwingli-der-reformator)“ einem Mythos seiner Heimat widmete, bringt persönliche Bezüge ein und aktualisiert den Stoff, ohne ihn aus dem geschichtlichen Zusammenhang zu reißen. Schon der herausragende Cast um [Albrecht Schuch](/person/albrecht-schuch) und [Paula Beer](/person/paula-beer) machen die für den CoProAward nominierte Weltpremiere um die Frage der Identität zum Must-See.

![Aus "Zweitland" (Credit: Filmfest München) ](https://s3.eu-central-1.amazonaws.com/zone.busch.store.image/4d556b5e-f01b-4351-848d-cbeb703e792a.jpg)

**„[Zweitland](/movie/zweitland)“**

In seinem Spielfilmdebüt schaut Regisseur [Michael Kofler](/person/michael-kofler) auf eine wenig bekannte Zeit in der Region hinterm Brenner: Während 1961 in Berlin die Mauer gebaut wird, erlebt in Südtirol die deutschsprachige Minderheit eine Serie von Bombenanschlägen. Zwei Brüder einer Bauernfamilie werden in die politischen Auseinandersetzungen um ihr Dorf gezogen, und eine junge Frau begehrt auf gegen die patriarchalischen Strukturen ihrer Heimat. Die deutsch/italienisch/österreichische Koproduktion erzählt eine bewegende Familien- und Dreiecksgeschichte.

**„[In die Sonne schauen](/movie/in-die-sonne-schauen)“**

Nach [Mascha Schilinskis](/person/mascha-schilinski) Aufschlag in Cannes kann der epochale Film um vier Frauen und ihre Geschichten und Gefühle im Verlauf eines Jahrhunderts jetzt in München entdeckt werden. Ihr hybrider Film nach eigenem, mit dem [Strittmatter](/person/thomas-strittmatter)-Preis prämierten Drehbuch, gedreht auf einem realen Hof in der Altmark, verhandelt geschickt die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

**[Frank Heine](/person/frank-heine)**
Leitung TV/Streaming

**„[Schattenseite](/tvshow/schattenseite)“**

Neben „[Euphorie](/tvshow/euphorie-at)“, die am heißesten gehandelte neue Young-Adult-Serie, der der gleichnamige Roman von Influencer [Jonas Ems](/person/jonas-ems) zu Grunde liegt, der sich wiederum voller Inbrunst mit Produzent [Stefan Raiser](/person/stefan-raiser) ins Getümmel gestürzt hat. Es geht um eine aus dem Nichts auftauchende Website, die die privatesten Geheimnisse von Schüler:innen eines Abiturjahrgangs bloßstellt. Ein Stoff wie geschaffen für Thriller-Gott [Özgür Yildirim](/person/oezguer-yildirim), der hier von [Alison Kuhn](/person/alison-kuhn) flankiert wird.

**„Naked“**

Nackt ist immer gut, aber das ist nicht der Hauptgrund, warum man so gespannt ist auf das Seriendebüt der kleinen-feinen Kölner Produktionsschmiede [Fandango](/company/fandango-tv-film-internetproduktion). Es geht um eine toxische Beziehung, weil ihr neuer Lover aber offenbar sexsüchtig ist und sich der Bekämpfung der Sucht stellen will, bleibt eine junge Lehramtsaspirantin an seiner Seite. Besonders spannend daran: Der Stoff wird von Frauen – Sylke Eggers und [Bettina Oberli](/person/bettina-oberli) – erzählt, und das Schauspiel-Duo, [Svenja Jung](/person/svenja-jung) und [Noah Saavedra](/person/noah-saavedra) – der „[Zweite Attentat](/tvshow/das-zweite-attentat)“-Held –, ist ohnehin ein Versprechen.

**„Sturm kommt auf“**

Bei so viel jungem Spirit muss man sich auch mal den großen Altmeistern widmen. Der unerschütterliche [Matti Geschonneck](/person/matti-geschonneck) verfilmt mit seiner ruhigen Hand [Oskar Maria Graf](/person/oskar-maria-graf), adaptiert von [Hanna Hollinger](/person/hannah-hollinger). So kommt auf ganz besondere Weise bayerisches Lokalkolorit in die Fernseh-Reihe des Filmfest, ein oberbayerisches Dorf ist der perfekte Schauplatz, auch wenn es in Österreich aufgebaut wurde, und Hader, ja, der Kabarettkönig from Austria, der größte Melancholiker, den die Filmleinwand je gesehen hat, spielt die Hauptrolle.

**[Heike Angermaier](/person/heike-angermaier)**
Leitung Filmredaktion

![Aus "Miroirs No. 3" (Credit: Piffl Film)](https://s3.eu-central-1.amazonaws.com/zone.busch.store.image/acedc53b-d0c9-4f3e-9c1b-d463e96b3952.jpg)

**„[Miroirs No. 3](/movie/miroirs-no-3)“**

[Christian Petzold](/person/christian-petzold) legt einen gelungenen Abschluss seiner lockeren Trilogie zu den Elementen Wasser, Feuer und Luft nach „[Undine](/movie/undine_0)“ und „[Roter Himmel](/movie/roter-himmel)“ vor. Das feine, meisterhaft ökonomisch erzählte Drama, das auch Schmunzeln lässt, glänzt mit einer – wie gewohnt – herausragenden Besetzung, u.a. mit der immer wunderbaren [Paula Beer](/person/paula-beer). Verlust und (Ersatz-)Familie sind wichtige Themen im Beitrag aus der Sektion Spotlight.

**„Promis le ciel“**

In Cannes gab es neben meinem Favoriten „Nouvelle Vague“, den sehr besonderen und ausgezeichneten „In die Sonne schauen“ und „Sirât“ im Wettbewerb auch Hochinteressantes in den anderen Sektionen zu sehen. Schön ist, dass nach „[Olfas Töchter](/movie/olfas-daughters)“ oder „Omen“ nun mit „Promis le ciel“ ein weiterer Titel vom afrikanischen Kontinent auch hier läuft. Das Drama der französisch-tunesischen Filmemacherin [Erige Sehiri](/person/erige-sehiri), das in der Reihe CineMasters läuft, erzählt ehrlich und emphatisch von einer Welt, die man nicht kennt, von einer WG von Frauen aus verschiedenen Ländern Schwarzafrikas, die in Tunis leben.

![Aus "Hola Frida" (Credit: Filmfest München)](https://s3.eu-central-1.amazonaws.com/zone.busch.store.image/3a693c69-39c7-4a72-9512-b8b998a3e7b2.jpg)

**„[Hola Frida](/movie/hola-frida)“**

Ich freue mich auf den Animationsfilm aus dem Cinekindl-Programm, der die Künstlerin und Pionierin auch einem jungen Publikum näher bringen will, in einem Look und Feel, der sich von ihren Bildern wie von ihrer Persönlichkeit inspirieren lässt.

**Damian Sprenger**
Online-Redakteur

**„Blazing Fists“**

Auch mit 64 Jahren bleibt [Takashi Miike](/person/takashi-miike) unglaublich produktiv. Zu seinem inzwischen über 100 Filme und Serien umfassenden Œuvre zählen herausfordernde und verstörende Meisterwerke wie „[Audition](/movie/audition)“ und „Ichi – The Killer“. Brutal geht es auch in seinem neuen Werk „Blazing Fists“ zu, in dem sich zwei junge Männer mit bloßen Fäusten aus einer Jugendstrafanstalt kämpfen. Hinter der harten Genrefassade verbirgt sich eine düstere Reflexion über die Abgründe der männlichen Psyche.

**„Bis es blutet“**

Mit seinem Spielfilmdebüt trifft [Daniel Sager](/person/daniel-sager) den Nerv der Zeit. Nach seiner Aufarbeitung des Falls Relotius setzt er sich erneut mit der moralischen Doppelbödigkeit im Journalismus auseinander. Seine Hauptfigur, gespielt von [Elisa Schott](/person/elisa-schott), arbeitet für ein konservatives Newsportal. Als in der hessischen Provinz ein Mädchen verschwindet, instrumentalisiert sie das Leid der Angehörigen für eine emotionale Schlagzeilenjagd – bis ihr die Kontrolle entgleitet.

**„[Pusher](/movie/pusher)“**

In seiner Retrospektive zeigt das Filmfest „Pusher“ – jenen Film, mit dem der dänische Provokateur [Nicolas Winding Refn](/person/nicolas-winding-refn) 1996 die internationale Bühne betrat. Bevor er in seiner amerikanischen Phase, beginnend mit „[Drive](/movie/drive_d)“, mit hyperstilisierten Bildern und Gewaltexzessen in die Unterwelt eintauchte, präsentierte sich Refn in seinem Frühwerk deutlich roher. Angelehnt an die Ästhetik von Dogma 95 zeichnet er ein unmittelbares Bild des Gangsterlebens in Kopenhagen. In „Pusher“ verhalf er zudem dem heutigen Hollywood-Star [Mads Mikkelsen ](/person/mads-mikkelsen)zu seiner ersten größeren Rolle.

**Lea Morgenstern**
Junior-Redakteurin

![Aus "Sentimental Value" (Credit: Casper Tuxen)](https://s3.eu-central-1.amazonaws.com/zone.busch.store.image/ca57c06f-587c-4188-ad47-a23f3ea4a24e.jpg)

**„[Sentimental Value](/movie/sentimental-value)“**

Das Filmfest München lockt in diesem Jahr mit einigen bereits in Cannes gezeigten Werken, so auch „Sentimental Value“. Der Norweger [Joachim Trier](/person/joachim-trier) überzeugte bereits mit „[Der schlimmste Mensch der Welt](/movie/der-schlimmste-mensch-der-welt)“, genauso wie „[Oslo, 31. August](/movie/oslo-31-august)“, der auf wundervolle, stille Art und Weise Themen wie Depressionen und Sucht verhandelt. Auf sein neues Familiendrama freue ich mich aber ganz besonders wegen der immer fantastischen [Renate Reinsve](/person/renate-reinsve)!

„[Sirât](/movie/sirat)“

Einen ganz und gar außergewöhnlichen Film präsentiert [Óliver Laxe](/person/oliver-laxe) mit „Sirât“: Ein surrealer Roadtrip mit Elementen von „[Mad Max](/movie/mad-max-fury-road)“ und elektronischer Musik soll hier geboten werden. Die Geschichte, die bei einem Rave in den Bergen Südmarokkos spielt, verspricht ein ganz besonderes Kinoerlebnis zu werden.

„[The Life of Chuck](/movie/the-life-of-chuck)“

[Stephen King](/person/stephen-king)-Verfilmungen sind ja immer so eine Sache… Einige berühren, bringen zum Weinen oder rufen echten Grusel hervor, anderen gelingt nichts davon. Mit „The Life of Chuck“, in dem er in mehreren Episoden vom Leben des Protagonisten Chuck Krantz erzählt, scheint [Mike Flanagan](/person/mike-flanagan) aber Ersteres geschafft zu haben.


Die Filmfest München-Tipps der Redaktion