KOMMENTAR: Jedes Glück hat einen kleinen Stich
Wählt man einen Denker, meckert die Wirtschaft. Holt man einen Macher, murrt das Feuilleton. Zwischen Vulkanmetaphern, Managementmeriten und der Tegernsee-Connection: Susanne von Kessel-Doelle seziert die Personalie Wolfram Weimer – und fragt, ob ein konservativer Medienmacher dem deutschen Film den Aufbruch bringen kann. Ein Kommentar über Ideale, Ironien und Reform durch Reibung.
Wird er die Filmförderreform als Manager endlich auf die Spur bringen – und die Landesfinanzminister zum Tax Incentive einen? Man kann es den Wähler:innen nicht recht machen. Bestimmt man einen Minister mit politischer Erfahrung, fehlt der Bezug zur Wirtschaft. Bestimmt man jemanden aus der Wirtschaft, fehlt das politische Know-how. Schon Kurt Tucholsky sagte es treffend in seinem Gedicht »Das Ideal«: »Aber, wie das so ist hienieden: / manchmal scheints so, als sei es beschieden / nur pöapö, das irdische Glück. / Immer fehlt dir irgendein Stück.« Also: Trösten wir uns. Oder besser: Schauen wir genau hin. Wolfram Weimersoll es richten.