REVIEW CANNES: Kelly Reichardt beweist sich als Filmmeisterin in „The Mastermind“
US-Independent-Ikone Kelly Reichardt legt ein subtiles, auch komisches Anti-Heistmovie vor, das ihr einen ersten großen Preis bescheren könnte. Josh O’Connor gibt den titelgebenden Gelegenheitsdieb im Film, der perfekt die 70er Jahre rekreiert. Mubi bringt ihn in die Kinos.
Zum zweiten Mal zeigt US-Independent-Ikone Kelly Reichardt einen Film im Wettbewerb von Cannes. Erst, möchte man hinzufügen, denn mit „Joy“, „Wendy and Lucy“, „Meek’s Cut-Off“ und „First Cow“ mischt sie seit bald zwanzig Jahren bei der modernen Filmgeschichtsschreibung mit. Auf ihrer Werksliste stehen Erneuerungen etlicher Genres: das Buddy-Movie, das Roadmovie und der Western, die sie sehr lebensweltlich, teils auch feministisch neu interpretiert. Bis zu einem namhaften Preis aber hat es für die 61-Jährige noch nicht gereicht. Mit ihrem perfekt inszenierten Anti-Heist „The Mastermind“ könnte es jetzt vielleicht einer werden.