REVIEW VENEDIG: „Bugonia“ von Yorgos Lanthimos
Bitterböse Komödie über einen von Verschwörungstheorien besessenen jungen Mann, der davon überzeugt ist, dass die Vorsitzende eines ansässigen Konzerns eine Außerirdische ist, die die Welt zerstören will.
Die Blumen und die Bienen. Das Sammeln und das Bestäuben. So beginnt der neue Film von Yorgos Lanthimos, seine dritte Arbeit binnen zwei Jahren, sein erster Film in Venedig seit dem Gewinn des Goldenen Löwen im Jahr 2023 für „Poor Things“. Um die ganzen großen Themen geht es in „Bugonia“: um nicht mehr und nicht weniger als das Leben auf der Erde, um das ökologische Gleichgewicht, um die Dinge, die den Planeten bewahren und die ihn bedrohen. Eingerollt in einen kleinen, fiesen Film von der Gewichtsklasse eines „The Killing of a Sacred Deer“, in der sich die Hauptfiguren gegenseitig schlimme Dinge antun, all kinds of cruelness, ein fortwährender Schlagabtausch voller Schmerz und Gewalt. Wenn es denn eine Komödie sein sollte, und einiges spricht dafür, auch wenn einem nicht so richtig oft zu Lachen zumute ist, dann ist sie getränkt mit Lanthimos’ tiefer Verzweiflung und tief empfundener Misanthropie, einer bitteren Enttäuschung über die zerstörerischen und selbstzerstörerischen Impulse der Menschheit.