REVIEW KINO: „Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße“
In seinem letzten Film adaptiert Wolfgang Becker den Roman „Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße“, in dem ein Hochstapler plötzlich zum Helden wird. Am 02.12. feierte er seine Premiere in Berlin, ab dem 11.12. läuft der Film in den deutschen Kinos. Hier unsere Besprechung.
„Ich schau mich um und seh‘ nur Ruinen“ tönt es aus den Lautsprechern und versetzt die Zuschauer zumindest musikalisch mit „Paul ist tot“ von Fehlfarben in die 80er. Visuell befinden wir uns allerdings in einer angestaubten Videothek in der Gegenwart, jenem Relikt vergangener Zeiten, das heute beinahe ausgestorben ist. Darin torkelt gerade Micha Hartung (Charly Hübner) aus dem Bett, nicht ahnend, dass er schon bald zum Helden wider Willen wird. Zum 30. Jahrestag des Mauerfalls sucht ein Journalist (Leon Ullrich) noch nach einer passenden Story und landet bei Micha. Der soll nämlich die größte Massenflucht der DDR als Mastermind geplant und durchgeführt haben: 1984 fuhr eine Bahn durch eine falsch gestellte Weiche mit 127 Fahrgästen in den Westen – angeblich war es der Videothekenbesitzer, der für die Weichenstellung verantwortlich war. Der will sich eigentlich nicht dazu äußern, denn – so viel darf verraten werden – die Geschichte ist weder in der Realität des Films noch in unserer Realität so passiert.
